Festakt: Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium feierlich eingeweiht

Einweihungstafel übergeben: Kultusministerin Anna Stolz und Oberbürgermeister Dieter Reiter (mittig) mit Stadtdirektor Detlev Langer, Stadtschulrat Florian Kraus (beide links), Schulleiter Uwe Barfknecht, Ministerialdirektor Martin Wunsch (Amtschef Kultusministerium), Ministerialbeauftragter Gerhard Maier und Stadtdirektorin Sigrid Jokl-Fischer (rechts).
Mit einem Festakt wurde am Donnerstag, 10. April 2025, der Neubau des Staatlichen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums eingeweiht. Kultusministerin Anna Stolz, Oberbürgermeister Dieter Reiter, Stadtschulrat Florian Kraus, Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer, Schulleiter Uwe Barfknecht und die Elternbeiratsvorsitzende Mehtap Türen sprachen die Grußworte.
Seit September 2024 läuft der Schulbetrieb im Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium: Seitdem geben sich auch interessierte Delegationen von Südkorea bis Baden-Württemberg aus Städte- und Bildungsbau die Klinke in die Hand. Der Neubau im Auftrag des Referats für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München erregt großes Aufsehen auch außerhalb Münchens.
Glanzvoll war auch die Gästeliste bei der Einweihungsfeier. Neben Bayerns Kultusministerin Anna Stolz, die herzliche Grüße für den durch die Berliner Regierungsbildung verhinderten Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder überbrachte, nahmen an dem Festakt Oberbürgermeister Dieter Reiter, Stadtschulrat Florian Kraus, Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer, Schulleiter Uwe Barfknecht und die Elternbeiratsvorsitzende Mehtap Türen teil. Die Zeremonie begann, nachdem WHG-Schülerinnen und Schüler bunte Luftballons mit Grußkarten in den Himmel schickten, mit der Versenkung einer Zeitkapsel, die 2073 wieder geöffnet werden soll.
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, Dieter Reiter, erklärte beim Festakt: „Die Stadt München setzt Maßstäbe im Bildungsbau. Dafür ist der Neubau des Staatlichen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums ein herausragendes Beispiel.
Seit zehn Jahren stemmt unsere Stadt die größte kommunale Bildungsbauoffensive der Republik mit aktuell 9,85 Milliarden Euro Investitionsvolumen für zeitgemäße Schulen, Kindertagesstätten und Sportanlagen.“
Bayerns Kultusministerin Anna Stolz betonte: „Gute Bildung legt den Grundstein für soziale Gerechtigkeit, wirtschaftlichen Wohlstand und Fortschritt. Dafür benötigen wir optimale schulische Rahmenbedingungen, damit junge Menschen ihre Talente entfalten und sich bestmöglich auf die Herausforderungen von morgen vorbereiten können. Investitionen in die Bildung sind immer auch Investitionen in eine starke und zukunftsfähige Gesellschaft. Das neue Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium ist ein topmoderner Ort des Lernens, der Inspiration und des Miteinanders. Ich danke allen Beteiligten, die dieses Großprojekt so ermöglicht haben!“
Schulleiter Oberstudiendirektor Uwe Barfknecht freute sich: „Unser Umzug in das neue Gebäude – der modernsten und hoffentlich auch fröhlichsten Schule Deutschlands – markiert einen bedeutenden Meilenstein in unserer 55-jährigen Schulgeschichte. Es eröffnet uns zahlreiche – auch digitale – neue Möglichkeiten für die Zukunft. Unser neues Gebäude, eingefasst in Holz und eingebettet in das grüne Herz Bogenhausens, besticht durch seine innovative runde Architektur und die einladende Lage im Klimapark. Diese moderne und harmonische Umgebung bietet uns nicht nur mehr Raum, sondern auch eine inspirierende Atmosphäre, die das Lernen und die Gemeinschaft fördert.
Die runde Form des Gebäudes symbolisiert dabei Offenheit, Zusammenhalt und Schutz – Werte, die für unsere Schulgemeinschaft von zentraler Bedeutung sind. Der neue Standort ist das Ergebnis jahrelanger Planungen und harter Arbeit vieler Beteiligter – architektonisch ebenso wie pädagogisch. Unsere Schülerinnen und Schüler fühlen sich hier sehr, sehr wohl!“
Der Stadtschulrat der Landeshauptstadt München, Florian Kraus sagte: „Das Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium ist mehr nur als eine Schule. Es ist ein Bildungs-, Begegnungs- und Bewegungs-Ort für das ganze Quartier. Innen ist die Schule in Lernhäusern organisiert, das stärkt Gemeinschaft und Teilhabe und schafft beste Voraussetzung für die individuelle Förderung der Kinder und Jugendlichen.“
Baureferentin der Landeshauptstadt München, Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Schulen zu bauen heißt für die Zukunft zu bauen – in jeder Hinsicht. Mit dem neuen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium ist ein Leuchtturm des generationenverantwortlichen Bauens gelungen. Es ist viel mehr als nur ein architektonisch beeindruckendes Schulgebäude. Die Außenbereiche mit der Freitreppe sind ein Treff- und Begegnungsort für Alt und Jung. Das Projekt trägt aber auch Münchens Bauwende-Zielen Rechnung. Die Biodiversitätsdächer, aufwändige Photovoltaiklösungen und eine umfangreiche Fassadenbegrünung sind gebaute Belege der Gebäude-Nachhaltigkeit. Zum Erfolg des Projektes hat ganz entscheidend aber auch die enge Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern beigetragen.“
Der Entwurf des markanten Ensembles im Bogenhausener Klimapark stammt von Hascher Jehle Architektur, für die Planung und Realisierung der umliegenden Grünanlagen, der Biodiversitätsdächer und der Fassadenbegrünung zeichnen ver.de Landschaftsarchitekten verantwortlich sowie köhler architekten + beratende ingenieure für die Ausführung. Die Projektleitung lag beim Baureferat der Landeshauptstadt München.
Bildergalerie: Impressionen des Festakts
Klimafreundliche Architektur und moderne Pädagogik
Innen folgt der Schulneubau dem bewährten Raumprogramm des Münchner Lernhauskonzeptes. Mit der Gliederung in insgesamt neun Lernhäuser als eigenständige, kleine Einheiten innerhalb der großen Schule, mit den flexiblen Raumgrößen und der Eignung für die Ganztagsbildung werden im Staatlichen Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium ideale Voraussetzungen für eine Pädagogik der Vielfalt, für offene Lern- und Unterrichtsformen und für vertiefte Beziehungen innerhalb der Lernhausfamilien geschaffen.
Die äußere Form des Schulbaus nimmt die Formen und Materialien des umgebenden Klimaparks auf und verzahnt sich harmonisch mit den angrenzenden Frei- und Grünflächen. Für den möglichst flächenschonenden Umgang mit dem Klimapark haben die Planer nicht nur den Neubau vier- bzw. fünfgeschossig entworfen, sondern den Allwetterplatz und einen Teil des Pausenhofs auf dem Dach des eingeschossigen Sockels untergebracht. Insgesamt sind so 14.500 Quadratmeter Nutzfläche auf einer Bruttogrundfläche von 23.900 Quadratmetern entstanden.
© Fotografie Tobias Hase