Französisch am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium

“Ce qui n’est pas clair n’est pas français.”
Antoine de Rivarol (1753-1801)

“Was nicht klar ist, ist nicht Französisch” – so charakterisierte Antoine de Rivarol in seinem von der Berliner Akademie preisgekrönten “Discours sur l’universalité de la langue française” (1784) das Französische, das damals eine Vorrangstellung als Literatur-, Wissenschafts-, Hof- und Diplomatensprache innehatte.

Dieser Leitsatz lässt sich unverändert auf die französische Sprache und ihre Vermittlung anwenden, wobei heutzutage neben der Struktur und der Logik des Französischen u.a. die Freude am Sprechen, die (aktive) Landeskunde, interkulturelle Kompetenzen und nicht zuletzt die europäische Freundschaft im Lehrplan stehen.

Allgemeines zum Unterricht

Am WHG unterrichten wir Französisch als zweite Fremdsprache, wobei aber noch keine Festlegung auf die Ausbildungsrichtung erfolgt. Erst für die 8. Klasse entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler für den naturwissenschaftlich-technologischen oder den sprachlichen Zweig. Man kann bei uns am WHG also im sprachlichen Zweig drei moderne Fremdsprachen lernen (Englisch, Französisch, Spanisch).

Wir starten jedes Jahr mit 4-5 Eingangsklassen im 6. Schuljahr und können in der Oberstufe regelmäßig 1-2 Französischkurse anbieten.

In den Klassen 6-10 unterrichten wir mit Découvertes (Klett-Verlag), in der Oberstufe verwenden wir parallel Horizons (Klett-Verlag) und Parcours Plus (Cornelsen-Verlag).

Französisch in den Jahrgangsstufen

  • Französischer Vorlesewettbewerb im Rahmen des deutsch-französischen Tages am 22. Januar
  • Auftritte der Chorklassen mit französischen Liedern
  • Erste Lektüre (z.B. „Pas de panique, Arthur“, „La maison hantée“)
  • Quiz für Fünftklässler zum „Reinschnuppern“ in Sprache und Land

  • Vermittlung von Brief- bzw. Emailfreundschaften mit unserer Partnerschule in Lesparre
  • Vorstellung von französischen Regionen beim deutsch-französischen Tag

  • Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Lesparre-Médoc (nahe Bordeaux) – siehe Menüpunkt „Schulprofil > Austauschprogramm“
  • Dokumentation über den Austausch und Vorstellung des Programms für die 6. und 7. Klasse

  • Filmanalyse „Intouchables“ („Ziemlich beste Freunde“) als Grundlage für die mündliche Schulaufgabe (Gruppen- und Einzelprüfung)
  • Lernzirkel/Freiarbeit zum Thema „Francophonie“

  • Hinführung zu den Sachthemen der Oberstufe (Medien, Gesellschaft etc.)
  • Geschichte der deutsch-französischen Freundschaft / Jugendliche in Europa

  • eine mündliche Klausur
  • Vorbereitung auf die schriftliche und mündliche Abiturprüfung
  • Angebote für W- und P-Seminare (z.B. „La littérature de jeunesse en France“, Planung, Organisation und Durchführung einer Studienfahrt nach Paris)

Französisch als zweite Fremdsprache am WHG

Hinsichtlich der in der sechsten Jahrgangsstufe beginnenden zweiten Fremdsprache finden Sie im Folgenden Entscheidungshilfen für bzw. gegen die Wahl von Französisch.

Frankreich ist unser wichtigster politischer Vertrauter und wirtschaftlich unser wichtigster Partner. Mit keinem anderen Land bestehen so enge Bande. Über einhundert bilinguale Studiengänge bezeugen die enge Zusammenarbeit und den Bedarf an französischsprachigen Fachkräften.

Neben der Sprache selbst vermittelt der Französischunterricht interkulturelle Kommunikation und eine vorurteilsfreie Interaktion in fremden Kulturräumen.

Das Erlernen der französischen Sprache bereitet – ähnlich wie das Erlernen des Lateinischen – das Lernen anderer Sprachen der romanischen Sprachgruppe auf ideale Weise vor. (35% wiedererkennbarer Vokabeln zwischen Französisch und Spanisch / Italienisch)

Ca. 115 Millionen Menschen weltweit sprechen Französisch als Muttersprache. Durch die globale Verteilung dieser (von Kanada bis Vietnam) wird Französisch als eine der weltweit wichtigsten Sprachen angesehen. Vergessen wir nicht, dass Französisch eine der beiden offiziellen Sprachen der europäischen Union ist und dass es innerhalb der EU weit mehr Französischmuttersprachler gibt als native speaker des Englischen!

In der heutigen globalisierten Welt mit zwischen 750 Millionen und einer Milliarde Englischlernenden ist es nicht mehr die erste, sondern die zweite Fremdsprache, welche die entscheidende Zusatzqualifikation in der Arbeitswelt darstellt. Die europäische Kommission empfiehlt mittlerweile das flüssige Beherrschen von mindestens zwei modernen Fremdsprachen.

Frankreich ist nach wie vor das – in absoluten Touristenzahlen – beliebteste Reiseland der Welt. Dies ist ein Anhaltspunkt dafür, was es dort zu entdecken gibt – vom Mont St. Michel bis zu den Calanques, von der Dune du Pyla bis zum Mont Blanc. Alle Reize und Attraktionen, natürlich wie handgemacht, werden in den Schulbüchern schülernah wiedergegeben – wie übrigens auch die Gemeinschaft der französischsprachigen Gebiete weltweit, der Francophonie – von Martinique bis La Réunion. Das sprichwörtliche savoir-vivre der Franzosen, der kulturelle Reichtum des Mutterlandes und der Überseegebiete sowie die prägende Geschichte des Landes werden die Kinder beeindrucken und beeinflussen – vielleicht bei mehr als nur der Wahl des Urlaubsziels.

Die durchaus nationalbewussten Franzosen werden jemandem, der sie in perfektem Englisch anspricht, mit respektvoller Distanz begegnen. Nur einem redlich bemühten Französischlerner aber werden sie sich ganz öffnen und das gesamte Programm ihrer Gastfreundschaft zu Teil werden lassen.

Falls Ihre Kinder “Asterix bei den olympischen Spielen”, “Ziemlich beste Freunde” oder “Willkommen bei den Sch’tis” lustig fanden, werden Sie sich darauf gefasst machen müssen, dass sie zusammen mit der französischen Sprache eine wahnsinnig komische Humorebene lieben lernen werden. Weitere kulturelle Errungenschaften in den Bereichen Literatur, bildende Kunst und “ernstes” Kino von gestern und heute sind natürlich ebenso Ausbildungsinhalte.

Die Schwierigkeiten der französischen Sprache

Die nicht von der Hand zu weisenden Schwierigkeiten, die das Lernen der französischen Sprache bereithält (z.B. in der deutschen Sprache nicht vorhandene Laute, Diskrepanz von Lautung und Schreibung, eine an Unregelmäßigkeiten nicht gerade arme grammatikalische Grundstruktur etc.) haben in der aktuellen, kompetenzorientierten Ausrichtung des Französischlernens am Gymnasiums ihren Schrecken immerhin etwas eingebüßt:

Die frühere Konzentration auf Grammatikdrillübungen hat einer Realitätsorientierung Platz gemacht, die den kommunikativen Nutzen des Französischen in den Vordergrund stellt. In Aufgabenformen wie Mediation (Sprachmittlung), Hör- und Leseverstehen werden Rechtschreibfehler oft differenziert bzw. gar nicht mehr gewertet.

Des Weiteren findet sich das allseits gefürchtete (bewertete) Diktat mittlerweile nur mehr im Anfangsunterricht (1. und 2. Lernjahr) und hat das Feld zugunsten oben genannter, kommunikativerer Aufgabenformen geräumt.

Inhaltlich überwiegen Themengebiete und eine Sprache, die sich an der Lebenswelt der Schüler/-innen orientieren (Sprachbetrachtung bis hin zur Jugendsprache, der SMS-Sprache und dem von den subkulturellen Anfängen längst zum Mainstream aufgestiegenen ‚verlan’).

Dennoch bedarf es hinsichtlich der Komplexität der französischen Sprache und der massiven Unterschiede zum Deutschen Ausdauer, ein gewisses Imitations-vermögen (z.B. von Aussprachemustern und beim Erlernen von Lautstrukturen, die es im Deutschen nicht gibt) und zuweilen auch etwas Frustrationstoleranz bei den Schülern J

Die Menge des Vokabulars übersteigt in ihrer Fülle sicherlich bei weitem die des Lateinunterrichts. Das bedeutet zwar einen größeren Lernaufwand, ist aber für eine reale Kommunikation – und die ist ja letzten Endes das Ziel des modernen Fremdsprachenunterrichts – natürlich sehr vorteilhaft.

Eine solche reale Kommunikation wird den Schülern beispielsweise durch den Frankreichaustausch in der 8. Jahrgangsstufe geboten. Seit mehreren Jahren haben wir mit Lesparre-Médoc an der französischen Atlantikküste eine Partnerschule mit stabil hoher Teilnehmerzahl und einem nicht von der Hand zu weisenden Lagevorteil in Sachen Meer. Bitte lesen Sie hierzu auch den Artikel unter der Rubrik “Austauschprogramme”.

Zudem besteht immer die Möglichkeit, an verschiedenen anderen Austauschprogrammen teilzunehmen (bis zu mehreren Monaten) oder mit Hilfe der Schule einen Austausch auf privater Basis zu organisieren.

Aktualisiert: 29.06.2019

Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
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81925 München

Telefon: 089 – 922 99 69-0
Telefax: 089 – 922 99 69-39

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