Latein am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
Das Fach Latein kann am WHG als zweite Fremdsprache – und damit beginnend ab der 6. Jahrgangsstufe – gewählt werden. Im G9 arbeiten wir mit Adeamus!, einem schülerorientierten und modernen Lehrwerk, das sich durch spannende Bezüge zur antiken Lebenswelt und systematische und überschaubar voranschreitende Lerneinheiten auszeichnet. Spannende Lesestücke, interaktive Übungen sowie kindgerechte Materialien prägen unseren Lateinunterricht – so können die Schülerinnen und Schüler in die antike Lebenswelt eintauchen.
Ab Jahrgangsstufe 9 steht die Lektüre im Vordergrund. Schrittweise werden die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet, lateinische Originaltexte zu lesen und hinsichtlich ihrer Bedeutung für damals und heute auszuwerten.
Der Lateinunterricht bietet gerade bei der Textarbeit vielfältige Anknüpfungspunkte an die heutige Welt und lässt immer wieder Raum für Diskussion, Transfer und kreative Umsetzung: Neben Caesars „De bello Gallico“ oder Ovids „Metamorphosen“ lernen die Jugendlichen beispielsweise auch Ciceros Reden „In Verrem“ oder „In Catilinam“ kennen. Im Umgang mit dieser Weltliteratur werden dazu grundlegende Arbeitstechniken eingeübt.
Auch in der Oberstufe kann Latein weitergeführt werden. Sowohl als schriftliches als auch als mündliches Abiturprüfungsfach wird Latein am WHG regelmäßig gewählt – sicherlich auch aufgrund der Tatsache, dass nach Abschluss der Lehrbuchphase eigentlich keine neue Grammatik mehr hinzukommt. Auch die immer wieder angebotenen Seminare im Fach Latein finden Anklang bei den OberstufenschülerInnen: So wurden im Rahmen von Latein-Seminaren am WHG in jüngster Zeit beispielsweise motivierende digitale Unterrichtsmaterialien im Sinne von „Schüler helfen Schülern“ entworfen und Kosmetika hergestellt. Auch entstanden eine Stadtrallye sowie ein Lernzirkel zum römischen Alltag. Auf spannenden Wegen den Spuren der Antike zu folgen, bietet uns vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung unserer Kurse.
In allen Jahrgangsstufen legen wir neben der Spracharbeit auch auf den kreativen Umgang mit dem Fach großen Wert. In kleinen Rollenspielen oder beim Umsetzen lateinischer Texte – beispielsweise in einen Comic, ein Standbild oder eine Rede – setzen sich die Kinder und Jugendlichen kreativ mit Sprache und Literatur auseinander.
Schülerbeispiel: Der zerplatzte Frosch und der Ochse
„Inops, potentem dum vult imitari, perit.“
Phaedrus, Fabulae 1, 24: Rana rupta et bos
Bildliche Darstellungen und Realien aus der Antike – so beispielsweise die gerne im Anfangsunterricht eingesetzten Wachstäfelchen oder natürlich auch die altbekannte Toga – wecken die Faszination für das auf den ersten Blick Fremde aus der antiken Welt. Durch Museumsbesuche oder Exkursionen – hervorzuheben sei hier unsere mehrtägige Fahrt in der 8. Klasse – vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre gewonnenen Eindrücke.
Gerade das Eintauchen in die antike Lebenswelt soll die Phantasie der Lernenden beflügeln und als Basis für die vorwiegend rationale und systematische Arbeit an Sprache und Text dienen.
Warum aber ausgerechnet Latein?
Latein wird oft als eine Schule des Denkens bezeichnet und dies nicht zu Unrecht, denn es fordert und fördert Klarheit und Disziplin im Denken, es erzieht zu Gründlichkeit und Konzentration. Das Übersetzen und die genaue Interpretation der Texte erfordern eine logische und analytische Vorgehensweise und stellen damit eine gute Vorbereitung für jeden Beruf und jedes Studium dar (Studierfähigkeit).
Latein erleichtert das Erlernen der modernen Fremdsprachen erheblich, denn es ist die „Muttersprache“ der romanischen Sprachen Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch und Rumänisch. Auch der Wortschatz des Englischen stammt zu großen Teilen aus dem Lateinischen. Latein bietet eine hervorragende Hilfe zum Verstehen von Lehn- und Fremdwörtern; es ist der Grundstock für die wissenschaftliche und technische Begriffswelt. Mehr als die Hälfte des englischen Wortschatzes, der in der Forschung (Naturwissenschaften, Computertechnologie) fast ausschließlich Verwendung findet, geht auf das Lateinische zurück.
Ein guter Lateinunterricht unterstützt den Deutschunterricht und fördert das muttersprachliche Ausdrucksvermögen. Die lateinische Sprache ist durch ihren logischen und klaren Aufbau in hohem Maße geeignet, den Schülern eine sichere Grammatikgrundlage zu vermitteln. Sie lernen, was Grammatik ist, und verstehen, wie eine Sprache „funktioniert”. Dadurch gewinnen sie Flexibilität im Umgang mit Sprache und gebrauchen auch die eigene Muttersprache bewusster.
Der Nachweis gesicherter Kenntnisse in Latein ist ferner eine große Hilfe für zahlreiche Studienfächer.
Verantwortlich für den Inhalt: StRin Sabrina Weber | Aktualisiert: 16.09.2024